Mr. Pyke war aus London angereist, um die Methoden von Maigret zu studieren. Die Fälle in Paris waren langweilig und Routine, da erreichte ihn ein ungewöhnlicher Anruf von der Côte d'Azur. Ein Mann war ermordet worden und hatte den Kommissar als seinen Freund bezeichnet. Gemeinsam mit dem Engländer reiste er nach Porquerolles.
Ausgerechnet in dem Kapitel, in dem es mehr oder weniger um die Geburt seines Sohnes John gehen sollte, kommt Simenon ins Plaudern und beginnt ausführlicher über ein Werk, an dem er schrieb, zu berichten. Er befand sich noch in Arizona und so geht es in seinen Ausführungen um »Maigret in Arizona«, wie der Titel hierzulande heißt.
Erwartung und Wirklichkeit kollidieren nach meiner Erfahrung besonders dramatisch beim Thema »Schlafwagenreise«. Man erhofft sich Luxus und einem geruhsamen Schlaf, während man durch die Gegend chauffiert wird. Der Mangel an Komfort hängt gewiss am Budget, das mir zu Verfügung steht. Dafür, dass in einem Zug ebensowenig schlafen wie im Flugzeug, können die Transporteure nichts.
Der Umgang mit Fremdsprachen ist wohl mit das Komplizierteste, was man darstellen kann. Ein plastisches Beispiel: Auf dem Raumschiff »Enterprise« sprechen in der Synchronisierung alle Deutsch. Mit Ausnahme der Klingonen. Aber alle anderen Spezies sprechen ohne irgendwelche Akzente unsere Sprache. Angenehm für uns, aber irgendwie unwahrscheinlich. Vor dem gleichen Problem stand auch Simenon.
Wer mal wieder Simenon-Geschichten vorgelesen bekommen möchte, wird im Herbst voll auf seine Kosten kommen. Ende Oktober bringt Der Audio-Verlag (DAV) zwölf Maigret-Geschichten heraus, die allesamt von Walter Kreye gelesen werden. Als hätte man mit den 33 CDs nicht schon genügend zu tun, gesellen sich noch einmal 21 Compact Discs mit Non-Maigret-Stoff dazu. Spielt da die 2-CD-Zugabe biographischer Natur noch eine Rolle?
Es war so ein Wetter, an dem man sich nicht erfreuen konnte und Maigret hatte zusätzlich, zu den von oben kommenden Unerfreulichkeiten, die Aufgabe bekommen, einen Kommissar aus London zu betreuen. Der Hospitant sollte mit den Ermittlungsmethoden der französischen Polizei bekannt gemacht werden. Nur hatte ausgerechnet Kommissar Maigret keine Methode. Da war es ein Lichtblick, dass er mit Inspektor Pyke zu einem Fall auf eine Insel im Mittelmeer abgeordnet wird. Hier wurde noch viel deutlicher, wie wenig methodisch der Maigret war. Er ließ sich treiben, haderte mit dem Wetter – welches schön war, aber bei dem er nicht arbeiten mochte. Dafür schätzte er den Insel-Weißwein ...